Die allgemeinen öffentlichen Impfempfehlungen basieren auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut. In der Bundesrepublik Deutschland werden Impfungen von den obersten Gesundheitsbehörden der Länder auf Grundlage der STIKO-Empfehlungen öffentlich angeraten. Nähere Informationen zu gesetzlich empfohlenen Impfungen in Deutschland erhalten Sie beim Hausarzt oder auch beim Gesundheitsamt. Gesetzlich empfohlene Impfungen erfolgen in der Regel über den Hausarzt (z.B. auch im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung wie der Check-up ab dem 35´ten Lebensjahr). Zu den impfrelevanten Erkrankungen zählen aktuell in alphabetischer Reihenfolge.

 

1) Diphtherie

Die Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die über Tröpfchen oder als Schmierinfektion übertragen wird. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung beträgt 2-7 Tage. Die Rachendiphtherie äußert sich als Angina mit weißlichen Belägen, die fest anhaften. Nach 4-5 Tagen treten hohes Fieber, Erbrechen und bellender Husten auf. An Komplikationen können sich eine ödematöse Halsschwellung, eine Herzmuskelentzündung, eine Polyneuropathie sowie selten Nierenschäden zeigen.
Die Therapie besteht in einer Antibiotika- und einer Antitoxingabe.

Impfung
Vorbeugend kann geimpft werden.Eine Impfung im Säuglings- und Kleinkindalter wird von der STIKO und dem RKI empfohlen (Grundimmunisierung: 4-malig). Die Diphtherie-Impfung erfolgt in der Regel als Kombinationsimpfung (z.B. DTaP-Hib-IPV- Hep.B). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

2) Frühsommermeningoencephalitis (FSME)

Die Frühsommermeningoencephalitis ist eine durch Zecken übertragene Erkrankung mit Schwerpunkt in (Süd-)Deutschland, Mittel- und Osteuropa sowie Teile Asiens primär mit Gipfel im Juli bis September. Eine Karte der FSME-Risikogebiete in Deutschland ist zu finden beim RKI unter https://www.rki.de/. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung beträgt in der Regel 7-14 Tage (bis zu 28 Tage). Anfängliche Beschwerden sind häufig Fieber, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen, es folgt dann häufig hohes Fieber, möglicherweise eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (Meningitis; Meningoencephalitis) mit stärksten Kopfschmerzen und Beeinträchtigungen des Bewußtseins. Es gibt aktuell nur eine symptomatische Therapie. Vorbeugend besteht die Möglichkeit der Impfung.

Impfung
Die Impfung besteht bei Exposition in einem Risikogebiet aus einem Totimpfstoff
(3 Teilimpfungen ), die in Abhängigkeit vom Impfstoff in einem Zeitraum von 12 Monaten bis zu 14 Tagen (zwei Impfungen – erster Schutz) im Rahmen einer Schnellimmunisierung erfolgen sollte. Eine Auffrischung ist alle 3-5 Jahre (in Abhängigkeit vom Impfstoff) notwendig.
Weitere Informationen sind erhältlich z.B. unter https://impfen-info.de/ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA).

 

3) Hämophilus influenzae

Hämophilus influenzae ist ein bakterieller Erreger, der Auslöser einer bakteriellen Hirnhautentzündung (insbesondere bei Kleinkindern) ist. Er wird durch das Einatmen von erregerhaltiger Luft übertragen, aber auch über Kontakt mit infektiösen Atemwegssekreten. Auch eine Übertragung über den Geburtskanal ist möglich. Typische Beschwerden sind Infektionen der Atemwege, Bindehautentzündungen sowie Mittelohrentzündungen. Aber auch Hirnhaut- und Lungenentzündungen, sind beschrieben. Eine Impfmöglichkeit besteht.

Impfung
Eine Impfung im Säuglings- und Kleinkindalter wird von der STIKO und dem RKI empfohlen (4-malig). Die Hib-Impfung erfolgt in der Regel als Kombinationsimpfung (z.B. DTaP-Hib-IPV- Hep.B). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

4) Hepatitis B

Die Hepatitis-B-Infektion ist eine Virusinfektion der Leber, die durch sexuelle Übertragung oder unmittelbar durch Blut/-produkte übertragen werden kann (z.B. durch unsterile Instrumente). Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung beträgt in der Regel 30-180 Tage. Die Infektion verläuft häufig asymptomatisch, kann aber auch zu einer akuten Leberentzündung bis hin zum Tod durch Leberversagen führen. Die Hepatitis kann ausheilen, kann aber auch zu einer chronischen Hepatitis führen. Sie kann desweiteren auch zu Erkrankungen führen wie Leberkrebs, Nierenentzündungen, Gefäßentzündungen etc.. Vorbeugend besteht die Möglichkeit der Impfung.

Impfung
Eine Impfung bereits im Säuglings- und Kleinkindalter wird von der STIKO und dem RKI empfohlen (4-malig). Die Hepatitis B-Impfung erfolgt in der Regel als Kombinationsimpfung (z.B. DTapP-Hib-IPV-Hep.B). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

5) Herpes zoster (Gürtelrose)

Die Gürtelrose ist eine durch Viren übertragene Erkrankung, die sich im Kindesalter als Windpockenerkrankung darstellt. Ca. 1/3 der Erwachsenen erkranken im Laufe des Lebens dann nochmal an einer Gürtelrose (erneute Manifestation) der zuvor meist in der Kindheit durchgemachten Varizellen-Infektion. Windpocken äußern sich als Auftreten von kleinen Bläschen auf der Haut (incl. Kopf- und Mundschleimhaut) mit zusätzlichen Symptomen wie Fieber; Verschlechterung des Allgemeinzustandes sowie Juckreiz.
Die Gürtelrose entwickelt sich im Rahmen einer Reaktivierung der Varizelleninfektion selbst nach vielen Jahrzehnten. Die Möglichkeit einer vorbeugenden Impfung besteht.

Impfung
Schutz bietet eine zweimalige Standardimpfung für alle Kinder und Jugendlichen bspw. im Rahmen einer Kombinationsimpfung (MMR und Varizellen). Im höheren Alter besteht die Empfehlung einer Indikationsimpfung (50 Lj. und erhöhte gesundheitliche Gefährdung) oder als Standardimpfung (ab dem 60 Lj.). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

6) Humane Papillomviren (HPV)

Humane Papillomviren (HPV) können bösartige Tumoren beim Menschen verursachen. HPV-assoziierte Tumorerkrankungen sind u.a. Gebärmutterhalskrebs, die hauptsächlich Frauen zwischen 35 und 59 Jahren betreffen und bei Männern vor allen Dingen Tumore im Mund-, Rachen-, Genital und Analbereich verursachen kann. Die HPV-Infektion erfolgt sowohl bei Frauen als auch bei Männern oftmals bereits beim ersten Sexualkontakt. Eine vorbeugende Impfung ist möglich. Die Schutzwirkung der Impfung vor dem ersten Sexualkontakt ist wünschenswert.

Impfung
Die HPV-Impfung ist für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 9-14 Jahren empfohlen. Bei Beginn der Impfung im o.g. Alter ist eine zweimalige Impfung (Impfabstand 5 Monate) vorgesehen. Bei Nachholimpfungen oder längerem Impfabstand ist eine dritte Impfung notwendig. Auch Personen über 18 Jahre können noch von einer Impfung gegen HPV profitieren. Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

7) Influenza (Grippe)

Die Influenza (Grippe) ist durch ein Virus verursacht und tritt häufig in Epidemien weltweit auf. Der Mensch kann im Laufe seines Lebens wiederholt an Grippe erkranken. Insbesondere abwehrgeschwächte und ältere, multimorbide Personen sind gefährdet. Die Influenza ist eine Tröpfchen- und Schmierinfektion. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen häufig nur 1-2 Tage. Bis zu 7 Tagen nach der Infektion bleibt der Erkrankte Virusausscheider. Die Krankheitszeichen manifestieren sich häufig als plötzlicher Krankheitsbeginn mit sehr hohem Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen, Schnupfen, Hals- und Kopfschmerzen, trockener Husten sowie Appetitlosigkeit. Aber auch gastrointestinale Beschwerden insbesondere bei Kindern können im Vordergrund stehen. Eine präventive Impfung ist möglich. Die Influenza gehört immer noch zu den Infektionskrankheiten mit der höchsten Mortalität (Sterblichkeit). Eine zeitnahe antivirale Therapie (1-2 Tage nach Symptombeginn) kann die Symptome und Sterblichkeit verringern.

Impfung
Eine prophylaktische, jährliche, aktive Impfung ist möglich insbesondere für Risikopatienten (chronisch Kranke, Ältere Patienten > 60 Lj., Schwangere etc.). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche https://impfen-info.de/ Aufklärung sowie unter https://www.rki.de/.

 

8) Masern

Die Masernerkrankung ist eine Virusinfektion, die weltweit betrachtet eine hohe Sterblichkeit (1 Million Kinder jährlich) verursacht. Die Maserninfektion ist hoch ansteckend und wird auch als „fliegende Infektion“ bezeichnet und betrifft primär Kinder. Ansteckungsgefahr besteht 5 Tage vor Auftreten des Hautausschlages und hält bis zu 4 Tage nach Ausbruch des Hautausschlages an. An Symptomen bestehen neben dem Hautausschlag, u.a. grippeähnliche Symptome mit Schnupfen, Augenbindehautentzündung, Lichtscheu, hohes Fieber, bellender Husten und Lymphknotenschwellung im Halsbereich. An Komplikationen können bakterielle Superinfektionen auftreten, aber auch Mittelohr-, Hirnhaute- sowie Lungenentzündungen. Ein symptomatischer Therapieansatz existiert.

Vorbeugend besteht die Möglichkeit der Impfung.

Impfung
Eine aktive Immunisierung mit MMR (Masern, Mumps, Röteln) und Windpocken ist bereits im Kleinkindalter möglich. Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

9) Meningokokken

Die bakterielle Meningitis ist eine Entzündung der Hirn- und/oder Rückenmarkshäute (Meningen). Es gibt eine Vielzahl von Erregern, die die Meningitis auslösen können. Im Kleinkindalter sind dies vor allen Dingen Hämophilus influenzae, Meningokokken und Pneumokokken. Im Erwachsenenalter kommen vor allen Dingen Pneumokokken, Meningokokken und Listerien zum Tragen.

Die Meningokokkenmeningitis wird durch das Bakterium, Neisseria meningitidis (13 Serogruppen) verursacht. In Deutschland überwiegt die Serogruppe B (ca. 65%) und C (ca. 25%). Die Infektion erfolgt in erster Linie über Tröpfchen. Symptome sind Kopf- und Nackenschmerzen, ggf. auch erhöhte Licht- und Schmerzempfindlichkeit, gelegentlich Fieber. Auch Bewußtseinsstörungen, Krampfneigung, Erbrechen als auch Hauteinblutungen können auftreten. Auch schwere septische Verläufe und bleibende körperliche Schäden (z.B. Gehirn) bis hin zum Tod sind möglich. Die Letalität beträgt in Abhängkeit vom Verlauf und ob Risikofaktoren bestehen 2-40%. Die primäre Therapie besteht in einer Antibiotikatherapie unter stationären, ggf. intensivmedizinischen Bedingungen im Krankenhaus. Vorbeugend besteht die Möglichkeit der Impfung.

Impfung
Eine von der STIKO und gesetzlich empfohlene passive Immunisierung gegen Meningokokken der Serogruppe B und C ist bereits im Kleinkindalter möglich. Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

10) Mumps (Parotis epidemica)

Mumps ist eine virale Erkrankung und hoch ansteckend. Sie stellt eine Tröpfcheninfektion dar und benötigt vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung 12-25 Tage. Bei ca. 1/3 der Infizierten verläuft die Erkrankung mild oder nahezu ohne Symptome. Wenn Symptome auftreten sind das häufig leichtes Fieber, Abgeschlagenheit sowie Kopf-, Hals- und Ohrenschmerzen. Kennzeichnend ist oft eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse (ca. 75%). An Komplikationen können u.a. neben einer Hodenentzündung (Gefahr der Sterilität) auch eine Hirnhautentzündung (10%) sowie eine Innenohrschwerhörigkeit auftreten. Die Therapie besteht primär in symptomatischen Maßnahmen. Die Möglichkeit einer aktiven Immunisierung besteht.

Impfung
Eine aktive Immunisierung mit MMR (Masern, Mumps, Röteln) und Windpocken ist bereits im Kleinkindalter möglich. Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

11) Pertussis (Keuchhusten)

Keuchhusten ist eine hochansteckende Erkrankung, die durch Bakterien verursacht wird. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen. Primär sind nichtimmune Säuglinge und Kleinkinder betroffen. Keuchhusten stellt eine der häufigsten infektiösen Todesursachen im Säuglings- und Kleinkindalter dar. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen in der Regel 7-21 Tage. Sie äußert sich anfänglich mit katarrhalischen Symptomen. Nach ca. 4-6 Wochen folgt häufig ein stakkatoförmiger Husten bis zum Erbrechen bevor die Erkrankung nach 6-10 Wochen allmählich abklingt. Im Erwachsenenalter zeigt sich häufiger ein hartnäckiger manchmal Monate lang anhaltender Reizhusten. An Komplikationen treten neben einer Lungenentzündung, einer Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündung auch Krampfanfälle auf. Selten sind Apnoe-Todesfälle bei Säuglingen zu beobachten. Die Möglichkeit einer Immunisierung besteht.

Impfung
Eine Impfung mit einem Totimpfstoff als Kombinationsimpfstoff existiert. Säuglinge können ab dem dritten Lebensmonat geimpft werden. Eine Impfung im Säuglings- und Kleinkindalter wird von der STIKO und dem RKI empfohlen (4-malig). Die Pertussis-Impfung erfolgt in der Regel als Kombinationsimpfung (z.B. DTaP-Hib-IPV- Hep.B). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

12) Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien, die durch eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Sie können aber auch natürlicherweise die Schleimhäute des Nasenrachenraumes besiedeln und dort meist symptomlos und ohne Krankheitsbild verbleiben. Krankheitssymptome können sich äußern als Nasennebenhöhlen-, Mittelohr- und Lungenentzündungen sowie Hirnhautentzündungen. Ein Übergang in die Blutbahn kann zur lebensbedrohlichen Sepsis werden. Die Therapie besteht primär in einer Antibiotikagabe ( Mittel der ersten Wahl sind immer noch Penicilline).

Impfung
Prophylaktisch kann mit Pneumokokkenimpfstoffen vorgebeugt werden. Zur Auswahl stehen 2 Arten von Pneumokokkenimpfstoffen. So wird eine Standardimpfung von der STIKO empfohlen, die im Säuglingsalter und ab dem 60 Jahr angeraten wird. Ebenso sollten Risikopatienten mit chronischen Erkrankungen oder mit immunsupprimierenden Erkrankungen vorrangig geimpft werden. Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

13) Poliomyelitis (Kinderlähmung)

Die Kinderlähmung (Poliomyelitis) wird verursacht durch Viren und ist keine „Kinderkrankheit“, sie kann auch Erwachsene betreffen. Die Poliomyelitis wird in erster Linie durch eine Schmierinfektion übertragen und verläuft primär asymptomatisch (95%). An Symptomen können neben kurzzeitigen, unspezifischen Symptomen wie Durchfällen, Bauchweh, Fieber, Übelkeit, Kopf- und Halsschmerzen und Myalgien auftreten. Komplizierend können sich aber auch bleibende motorische Lähmungen zeigen, denen starke Rücken-, Nacken- und Muskelschmerzen vorausgehen können.

Da die Kinderlähmung in weiten Teilen der Welt weitgehend zurückgedrängt wurde und auch in Deutschland in den letzten Jahren keine„Wildinfektion“ mehr aufgetreten war, besteht das Ziel, die Polio weltweit zu eliminieren.

Impfung
Eine Impfung mit einem Totimpfstoff als Kombinationsimpfstoff existiert. Säuglinge können ab dem dritten Lebensmonat geimpft werden. Eine Impfung im Säuglings- und Kleinkindalter wird von der STIKO und dem RKI empfohlen (4-malig). Die Polio-Impfung erfolgt in der Regel als Kombinationsimpfung (z.B. DTaP-Hib-IPV- Hep.B). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

14) Röteln

Röteln ist eine virale Infektion, die mit einem typischen Hautausschlag einhergeht. Sie betrifft primär Jugendliche und Erwachsene (Impflücken). Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen häufig 2-3 Wochen. An Symptomen bestehen neben dem typischen Hautausschlag (blassrot, mittelfleckig, nicht zusammenfließend). häufig Fieber sowie Lymphknotenschwellungen insbesondere im Nackenbereich. An Komplikationen können eine Lungenentzündung sowie eine Entzündung des Gehrins auftreten. Problematisch ist die Gefahr einer Embryopathie (bleibende Schädigung des ungeborenen Kindes) bei Infektion im Rahmen einer Schwangerschaft.

Impfung
Prophylaktisch besteht die Möglichkeit der Impfung: Zur Verfügung steht ein Kombinationsimpfstoff mit Masern, Mumps und Windpocken und wird im Rahmen der Grundimmunisierung zweimalig gegeben im Alter von 11-14. Lebensmonat (1. Impfung) und dann im 15.-23 Lebensmonat (2. Impfung). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

15) RSV-Infektion

Die RSV-Infektion (Respiratory Synzytial-Virus – Infektion) ist eine Virusinfektion. Sie führt zu einer Erkrankung der oberen und unteren Atemwege. Insbesondere bei Säuglingen, Frühgeborenen und Kleinkindern kann die RSV-Infektion schwerwiegend verlaufen, insbesondere wenn chronische Lungenerkrankungen, Herzleiden oder eine immunsupprimierende Erkrankung ebenfalls vorliegen sollten. Die RSV-Infektion ist eine Tröpfcheninfektion. Der Zeitpunkt von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung beträgt 2-8 Tage. Die Symptome reichen von einfachen Atemwegsbeschwerden bis zur Lungenentzündung mit reduziertem Allgemeinzustand, Schwierigkeiten bei Nahrungsaufnahme und Atemnot und sogar einem lebensbedrohlichen Atmungsstillstand. Als Langzeitkomplikationen sind asthmatypische Beschwerdebilder als auch eine bronchiale Hyperreagibilität beschrieben.

Impfung
Die Therapie ist primär symptomatisch, nicht ursächlich. Es besteht neuerdings seit 2023 die Möglichkeit der vorbeugenden Impfung und wird von der STIKO empfohlen. Für pädiatrische Risikogruppen besteht die Möglichkeit der passiven Immunprophylaxe mit monoklonalen Antikörpern. Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

16) SARS-CoV-2 (Covid-Infektion)

Die Covid-Infektion ist eine virale Infektion und wird primär durch Tröpfchen übertragen. Die Zeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung beträgt im Mittel ca. 3 Tage (Spannweite 1-12 Tage). Sie kann sich äußern in Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Luftnot. In schweren Fällen kann sich u.a. eine Lungenentzündung entwickeln, die lebensbedrohlich sein kann. Darüberhinaus können verschiedenste Organsysteme betroffen sein mit teilweise lebensbedrohlichen Erkrankungen wie z.B. Meningo-Encephalopathie, Schlaganfälle, Herzmuskelentzündungen, Herzinfarkte, schweren Störungen des Gerinnungssystems mit thromboembolischen Ereignissen, Nierenfunktionsstörungen, neuropsychiatrische Krankheitsbilder bis hin zu „Long-Covid“.
Die Therapie besteht primär in einer symptomatischen Therapie, eine ursächliche Therapie besteht nicht. Es besteht die Möglichkeit der prophylaktischen Impfung.

Impfung
Neben der Möglichkeit bei Patienten mit einer schwerwiegenden Immundefizienz eine Prophylaxe vor Exposition durchzuführen, empfiehlt die STIKO allen Personen im Alter ab 18 Jahren, Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangeren, Kindern und Jugendlichen mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf einhergeht, zu prüfen, ob bei ihnen eine Basisimmunität (mindestens 3 SARS-CoV-2-Antigenkontakte (Impfung oder Infektion)) anzunehmen ist. Ggf. sollte eine Impfung erfolgen. Eine weitere besondere Risikogruppe mit Empfehlung zur Impfung betrifft Personen mit einem erhöhten arbeitsbedingten Risiko in der medizinischen und pflegenden Versorgung.
Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

17) Tetanus (Wundstarrkrampf)

Der Wundstarrkrampf ist eine bakterielle Infektion. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen ca. 4-21 Tage. Die Übertragung erfolgt bei Verletzungen der betroffenen Person über Schmutz, der bspw. in Wunden gelangt. Symptome sind krampfartige Muskelzuckungen bis hin zur Krämpfen mit Atemnot und Tod durch Ersticken. Die Therapie dieser unbehandelt lebensbedrohlichen Erkrankung besteht in der Gabe von Antitoxin und Antibiotika unter intensivmedizinischen Bedingungen.

Impfung
Vorbeugend kann mit einem Totimpfstoff geimpft werden.Eine Impfung im Säuglings- und Kleinkindalter wird von der STIKO und dem RKI empfohlen (4-malig). Die Tetanus-Impfung erfolgt in der Regel als Kombinationsimpfung (z.B. DTaP-Hib-IPV- Hep.B). Nach 10 Jahren sollte eine Wiederauffrischimpfung erfolgen. Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

18) Varizellen (Windpocken)

Windpocken werden durch Viren verursacht und durch Tröpfchen übertragen, daher auch der Begriff der „fliegenden“ Infektion. Eine Reaktivierung im Körper des an Windpocken Erkrankten kann nach Jahren oder sogar Jahrzehnten als Gürtelrose (Herpes zoster) wieder aufflammen. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es in der Regel 10-21 Tage. Symptome zeigen sich primär im Auftreten von Hautausschlägen in Form von feinen rötlichen Erhabenheiten, die sich in anfänglich wasserklare, dann gelblich-trübe Bläschen verwandeln. Der Bläscheninhalt ist infektiös. Nach Eintrocknung entstehen dann kleine Krusten. Narben können entstehen. Auch Mund- und Genitalschleimhäute können betroffen sein. Parallel zum Hautausschlag tritt ein starker Juckreiz auf. Leichtes Fieber kann die Windpockeninfektion begleiten.
Eine ursächliche Therapiemöglichkeit besteht nicht. Eine Medikation kann u.a. gegen Fieber und Juckreiz erfolgen.

Impfung
Die Möglichkeit einer prophylaktischen Impfung besteht, nicht zuletzt um auch ein späteres Auftreten einer Gürtelrose zu verhindern. Schutz bietet eine zweimalige Standardimpfung für alle Kinder und Jugendlichen bspw. im Rahmen einer Kombinationsimpfung (MMR und Varizellen). Weitere Hinweise im Internet finden Sie unter Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung https://impfen-info.de/ sowie unter https://www.rki.de/.

 

Im Internet finden Sie u.a. auf folgenden Homepages weitere Hinweise und Informationen:

Hinweise zum Infektionsschutz in Gemeinschaftseinrichtungen (Schulen, Kindergärten u.ä.) finden Sie auf dieser Seite und dem Punkt "Seiten mit ähnlichen Themen).

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